STREIFLICHTER DER MENSCHENJAGD Juli 2018

Die schleichende Normalisierung der polizeilichen Dauerpräsenz schreitet voran. Ob beim sommerlichen Gießen des Stadtparks der „nette Beamte“ mit dem Wasserwerfer „aushilft“ und Kinder munter und fröhlich im Nieselregen eines Instruments der Aufstandsbekämpfung springen, vollbewaffnete Beamte auf Langstrecken in der Bahn fahren, mit deren Pistole mensch dann stundenlang in Tuchfühlung sitzt, oder durch die Dauerinstallation von 2-3 Beamt*innen an der Hafenstrasse und in Park Fiction, die Touris
gerne mal den Weg erklären oder ganz bürgernah Beschwerden aus der Nachbarschaft aufnehmen.

Auch die Dauerbeobachtung von Anwohner*innen und Besucher*innen der Hafenstrasse und dort sich aufhaltenden Personen wird zur Routine. Zu polizeilichem Handeln gehört hier: Verfolgen bis zum Hauseingang, in Fenster privater Wohnhäuser schauen, Kontrollen und Untersuchung der Autos von Anwohner*innen, Annähern an Menschengruppen und Mithören von deren Gespräch auf der Strasse, Ahndung von Kleinstdelikten wie Vögel füttern oder Hund ohne Leine lassen, sich in Hauseingängen verstecken, Klingelschilder und Personen abfotografieren, in Briefkästen nachschauen, was darin ist… Es gibt viele Gesichter staatlicher Machtdemonstration.
Ganz konkret bedeutet dies auch für verschiedene Menschen brutale Festnahmen, Verletzungen und zum Teil Haft oder Abschiebung. Die brutale Gewaltanwendung rund um die Balduintreppe ist alltäglich geworden.
Allein aus dem Juli 2018 seien hier ein paar Beispiele des alltäglichen Terrors geschildert:

  • Bei einer der vielen Kontrollen an der Balduintreppe werden Unmutsbekundungen darüber laut. Die Polizei dreht durch, nächtliche Eskalation: es kommt zum brutalen Einsatz von Pfefferspray und Schlagstock gegenüber einer 16 jährigen, die mit zur Wache genommen wird. Es wird noch Verstärkung gerufen und die Balduintreppe gesperrt
  • Vormittags, Balduintreppe: Ein Schwarzer Mann versucht sich bei einer Personenkontrolle der Gewalt zu entziehen und flüchtet in den Plan B Garten. Das hat einen mehrstündigen Großeinsatz der Polizei zur Folge, trotz Anwält*innen vor Ort und Gesprächen wird der Mann gewaltvoll aus dem Garten gezogen und mitgenommen.
  • S-Bahn Reeperbahn Samstag nachts: Großkontrolle nach Flaschen, Messern und Drogen, aber nicht für alle gleichermaßen. Gesondert kontrolliert werden wohl Personen, die aus polizeilicher Perspektive irgendwie verdächtig aussehen. Beobachter*innen berichten, kontrolliert worden sei vor allem nach rassistischen Kriterien oder wem dem Äusseren nach irgendwie zugeschrieben worden konnte „arm“ zu sein. St. Pauli und Reeperbahn am Wochenende, nur noch als weisse
    deutsche Kartoffelparty des Mittelstands?
  • Vormittag, wochentags: mehrere Beamte drücken auf der Strasse brutal einen Schwarzen Mann zu Boden. Er schreit vor Schmerz und hat offensichtlich große Angst. Die Körperhaltung, in die in die Beamt*innen zwingen ist entwürdigend, Gesicht auf die Strasse gedrückt, Gesäß nach oben die Hose rutscht. Beobachter*innen schildern entsetzt die von den Beamt*innen massiv eingesetzte Gewalt und verstehen dies als eine Art Selbstjustiz in Form öffentlicher Bestrafung.
  • Ein weisser älterer Mann, Anwohner der Hafenstrasse, kritisiert die Maßnahmen der Polizei. Er weist Beamte auf ihre Eigenverantwortung in ihrem Handeln und Tun hin und dass man sich nicht einfach mit Bezug auf eine Dienstanweisung aus der Verantwortung ziehen könne. Er mach deutlich, was er von den Beamt*innen und ihren Maßnahmen hält und möchte sich darauf auch nicht ausweisen. Die Diskussion endet kurzer Hand für den Mann. Sie nehmen ihn mit zur  Davidwache.
  • Ein Schwarzer Anwohner wird an einem Tag zweimal von der Polizei vor Ort kontrolliert und bekommt einen Platzverweis, keine 100m von seiner Haustür entfernt. Auf seinem Heimweg am selbigen Tag wird ihm vorgeworfen, sich nicht an den Platzverweis zu halten. Den Hinweis auf die Unrechtmäßigkeit und dass das Racial Profiling der Polizei nicht dazu führen kann, dass der Anwohner sich nicht mehr in seinem Wohnumfeld bewegen kann, endet für den Anwohner mit einer Ingewahrsahmnahme. Der Aufenthalt in der Davidwache dauert über fast 3 Stunden an.

Dies ist keine komplette Darstellung und nur kleiner Ausschnitt der gewaltvollen Zustände rund um die Balduintreppe. Immer wieder regt sich Protest gegen die Polizeikontrollen. Erst im im April sammelte sich eine Demo, um die rassistischen Kontrollen und die polizeiliche Praxis zu kritisieren. Auch lokale Presse wie die Mopo kommentierte im Juli die Situation als politisches Versagen, das nicht mit polizeilicher Repression gelöst werden kann und ein Umdenken erfordert. Das Amtsgericht Hamburg bestätigte Ende Juli die Unrechtmässigkeit der Hausdurchsuchung des Wohnprojekts Plan B. Der bewaffnete Einbruch in das Wohnprojekt, welchen die Polizei im Sommer 2016 medienwirksam durchzog, diente vor allem der Kriminalisierung und der Einschüchterung.
Doch ungeachtet der Kritik an den polizeilichen Maßnahmen werden Repression und Schwerpunkteinsätze fortgeführt. Laut NDR prüft die Hamburger Polizei derzeit sogar erneut den Einsatz von Tasern im täglichen Dienst, Elektroschock-Geräte, deren Einsatz in den USA schon zu bis zu 1000 Toten geführt hat. Begründet wird das Interesse an deren Einsatz unter anderem damit, dass Personen häufig schon beim Anblick kooperativ und Störer weniger Widerstand leisten würden.

Verfehlte Drogenpolitik die über Leichen geht!

hier der Text als PDF

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was sollen denn die Kinder denken?

Was sollen denn die Kinder denken….

(ein Redebeitrag aus der Anwohner_innen Initiative Balduintreppe auf der Demonstration am 28.4.2018 gegen die Polizeirepression in St. Pauli )

Kein Kind in Hamburg muß zur Balduintreppe fahren um an Cannabis zu kommen. Wer glaubt, das Kinder durch eine Ansprache an der Balduintreppe der Drogensucht verfallen, sollte möglichst rasch von hier weg ziehen, denn mit einer derart naiven Einstellung in Sachen „Drogen“ ist es fahrlässig hier ein Kind groß zu ziehen.

Spätestens in der Pubertät sollte mensch mit den Kindern über den qualifizierten Konsum von Genußmitteln aller Art wie z.B. Alkohol (der statistisch gesehen gefährlichsten Droge) reden. Sollte die Kinder dabei begleiten wenn sie Grenzen austesten, im Gespräch darüber sein, welche Unlustzustände sie mit welchem Konsum zu begegnen suchen und welche Tücken und Chancen darin liegen.

Pädagogisch gefährlich ist es hingegen, den Konsum zu tabuisieren und nicht im Gespräch mit den eigenen Kindern zu bleiben, wenn mal was schief geht.

Aber eigendlich geht es hier, geht es bei der Belagerung von St.Pauli Süd nicht um Drogen. Es geht hier um Rassismus, und darum wie er das Leben von Menschen prägt, wie er gelebt wird, und wie er sich reproduziert.

Und an dieser Stelle brechen viele Gespräche die ich in der Nachbarschaft führe ab. Sobald das R-Wort in den Mund genommen wird ist der Ofen aus, und das Gespräch zu Ende. Und ich muß ehrlich sagen das macht mich zunehmend wütend.

Wo wir gerade bei den Kindern waren:

Ein Bekannter, der vor ein paar Tagen eine Polizeikontrolle eines jungen Schwarzen Mannes mitbekam, fragte mich: „was sollen denn die Kinder denken ?“

Und genau das geht mir auch durch den Kopf wenn ich die vielen Streifen durchś Viertel patrollieren sehe: „Was sollen denn die Kinder denken?“

Meines jedenfalls sagt mir: „Papa, ich fühle mich so beobachtet, und das ist nicht gut.“ und sie fragt mich: „Papa, wieso müssen immer die Braunen rennen ?“

Was soll ich da sagen, wenn unsere Nachbarn Lamin, Ibrahim und Mohammed rennen müssen?

Ich habe Ihr gesagt, dass die Jungs Sachen verkaufen die verboten sind und ungefähr das mit den Leuten macht, was Alkohol mit den Touristen und Punks macht. Wenn sie groß ist, kann sie das selber ausprobieren, aber ich mache es dann nicht sauber.

Und ich sage Ihr, das die Jungs gerne was anderes arbeiten würden, das sie dafür aber keine Erlaubnis bekommen. Das sie früher Lehrer oder Fischer waren, oder ich gehe mit ihr rüber an die Treppe und wir fragen unsere Nachbarn Lamin, Ibrahim oder Mohammed welchen Beruf sie früher hatten.

Aber was soll ich Antworten auf die Frage warum sie für diesen Job immer rennen müssen, wieso die Polizei ständig da ist und Leute mitnimmt.

Klar, dass was sie tun ist verboten, aber das ist Versicherungsbetrug auch, ohne das deshalb die Hafencity oder Blankenese belagert würden.

Und wie soll ich ihr erklären, dass sich Leute von den jungen Männern so bedroht fühlen, dass sie immer und immer wieder die Polizei rufen.

Was sollen denn die Kinder denken?

Denke ich mir dann und meine befürchtung ist, das die Erzählung in vielen Haushalten eine ganz andere ist. Eine Erzählung von gefährlichen Drogendealern und von einem Problem, einer Bedrohung, die dann aber nicht genauer erklärt wird, und mit der die Kindern dann alleine gelassen werden, und die sie dann mit diffusen Ängsten vor Schwarzen Menschen füllen.

Meine Befürchtung ist, das das alte fatale Schauspiel „wer hat Angst vorm schwarzen Mann“ hinter vielen Fassaden in St. Pauli Süd Tag täglich aufgeführt wird.

Das das, was die Kinder denken und lernen sehr viel mit alten kolonialen Bilderwelten zu tun hat, von den „Fremden“ die gefährlich sind und die Kinder mit Gift töten.

Was sollen denn die Kinder denken?

Hat sich das eigentlich irgendjemand von der Task Force schon mal gefragt? Vermutlich ja, aber hat irgendjemand bei der Polizei mal an die vielen Schwarzen Kinder im Stadtteil gedacht, und was die denken wenn Schwarze Menschen vor der Polizei wegrennen müssen?

Was sollen denn die Kinder denken?

Kinder sind schlau und merken bald, dass die subjektive Sicherheit und die Grundrechte der einen mehr zählen als die anderer. Das die einen als Anwohner gelten und die anderen als Protestler und Dealer obwohl doch alle hier wohnen. Das ein riesiger Aufwand betrieben wird um das subjektive Sicherheitsgefühl der einen zu bedienen und das der anderen in diesen Überlegungen nicht auftaucht.

Ich habe jetzt kein einziges Mal das Wort Rassismus in den Mund genommen, und doch geht es die ganze Zeit darum.

Es geht darum welche Belange in diesem Stadtteil Gewicht haben, wessen Geschichte erzählt wird, wessen Grundrechte eingeschränkt werden und wer rennen muss, ja und auch wer das Problem bekommt seinem Kind zu erklären was da gerade passiert, und das Papa nicht rennen muss (hoffentlich).

Wir sind live dabei wie tagtäglich in St. Pauli rassistische Verhältnisse inszeniert, in Szene gesetzt werden. Und wer Lamin, Ibrahim und Mohammed nicht als Personen und Nachbarn kennt, der oder die lernt schnell: Habe Angst vorm schwarzen Mann!

Wer noch nicht verstanden hat wie rassistsiches Wissen generiert und weiter gegeben wird kann in St.Pauli Süd einen kostenlosen Kurs darin belegen.

Was sollen denn die Kinder denken?

Ein erster Schritt wäre das DIE und WIR zu überwinden, die Nachbarn als solche kennen zu lernen.  Am Sonntag gibt es dazu eine Gelegenheit, wir grillen am Yaya Jabbi Circle ab 16°° unter dem Motto: Drogen sind uns Wurst.

mensch wird ja wohl noch lachen dürfen

In den vergangenen Wochen hat sich die rein repressive Strategie der Stadt Hamburg in Bezug auf die Drogenarbeiter an der Balduintreppe noch einmal grotesk gesteigert. Mit einem weiteren Zug Bereitschaftspolizei in Warnwesten , die dicht getaktet zu fast allen Tag und Nachtzeiten um die Treppe herum patrolierten hat die Polizeipräsenz einen neuen Höhepunkt erreicht. Damit einher geht die Inszenierung einer Gefahr, die vermeintlich von den sog. Dealern ausgeht. Bei einer solchen Präsenz von Polizei muss es ja ein Problem geben so die offensichtliche Nachricht an die BewohnerInnen des Quartiers.

Stolz verkündet die Task Force Drogen auch am 11.4.18 das sie sehr erfolgreich gegen den Drogenhandel vergeht.

Bei rund 33.000 Kontrollen habe sie immerhin 199 Haftbefehle erwirken können.

nur 0,6 % der Kontrollierten Personen hatten also eine Straftat begangen oder anders herum: bei mehr als 99%  aller kontrollierten Personen handelte es sich nicht um Straftäter.

Dieses mit Humor zu nehmen, wie es in den vergangenen Tagen einige Anwohner machten,  und die polizeilichen Massnahmen mit Pappschildern  zu kommentieren scheint für die Einsatzkräfte schwer auszuhalten. Angesichts der offensichtlichen Wirkungslosigkeit ihres Handelns hätte es der Polizei gut angestanden mitzulachen und die Einsatzstrategie noch einmal vom Grunde auf zu überdenken. Doch weit gefehlt, schon ist eine weitere Aufstockung der Polizeikräfte angekündigt, die sich dann nicht nur gegen die vermeintlichen Dealer sondern auch gegen all Jene richten wird, die es sich herausnehmen, die polizeilichen Massnahmen kritisch zu kommentieren – oder gar im öffentlichen Raum Tischtennis zu spielen und zu grillen, als tobte neben ihnen nicht gerade der Krieg gegen die Drogen.

open mic im Café Balduin

Und weiter gehtś:  Nach der Sommerpause fand am 7. September das erste Café Balduin im Herbst 2017 statt. Gut ein dutzend Menschen nutzten ergriffen das „open mic“ und gaben ihrem Unmut über die Situation an der Balduinreppe  eine akustische Form. Zeitweise waren sogar mehr Menschen rund ums Mischpult zu finden als vorm Tresen – open mic at its best.

Café Balduin geht weiter – achte auf Ankündigungen

Racial Profiling am Park Fiction – Polizeischikane gegen Anwohner_innen geht weiter

Während am 21.6. am Morgen ein Prozess gegen eine Anwohnerin geführt wurde, die bei einer rassistischen Kontrolle der Polizei einen Beamten beleidigt haben soll, gehen die Einschüchterungsversuche auf St. Pauli gegenüber Anwohner_innen am selben Abend weiter.

Aus dem Bericht einer Anwohnerin zu ihren Erlebnissen am 21.6. am Park Fiction

„…Soeben komme ich von der Davidwache auf St. Pauli. Den frühen Abend verbrachte ich mit einer Freundin am Park Fiction, als wir bemerkten, dass mehrere Uniformierte einen jungen dunkelhäutigen Mann umringten. Aufgrund der Erfahrung einiger Lampedusa-Freunde, die hier immer wieder rassistische Schikane erleiden mussten, wie z.B., dass man ihnen Geld oder Handys weggenommen hat, dachten wir, es wäre besser wir gehen mal runter, um möglicherweise als Zeuginnen zur Verfügung zu stehen. Continue reading

Repression und Einschüchterungsversuche gegenüber Anwohner_innen

Anwohner_innen auf St- Pauli werden zeitweise mehrmals täglich Zeug_innen von Racial Profiling und der Menschenjagd der Polizei auf St. Pauli. Wird das nicht stillschweigend oder zustimmend hingenommen, reagieren Beamte durchaus mit einem breitem Repertoire von dumpfen Beschimpfungen und Bedrohungen bis hin zu Einsatz von Pfeffergas, körperlicher Gewalt oder Anzeigen. Mittlerweile gibt es schon eine ganze Reihe von Prozessen, die gegen Anwohner_innen geführt wurden oder noch anstehen. 

Am 21.06.2017 fand in Hamburg ein Berufungsverfahren statt gegenüber einer Anwohnerin und Aktivistin von St. Pauli. Ihr wurde vorgeworfen, Cops beim Racial Profiling beleidigt zu haben und auch in der Berufung eine völlig überzogene Geldstrafe verhängt. Genaueres zur Verhandlung und die Prozesserklärung findet ihr zum Anhören auf http://www.freie-radios.net/83688

Und passt auf: die entsprechende Soliparty kommt bald!

POC Speakers corner

Am Sonntag den 30.4.2017 fand im Rahmen der Feiern zum 21.jährigen Bestehen der Genossenschaft Alternativen am Elbufer eine moderierte Speakers-corner für Menschen mit Rassismuserfahrung an der Balduintreppe statt. Bei strahlendem Sonnenschein und viel bewegter Luft, konnten rund zwei Stunden lang Menschen mit den verschiedensten Erfahrungen zum Rassismus ihre Sicht der Dinge darstellen. Sei es als Rap, als Rede oder Gedicht – zumeist waren die Texte von sehr persönlichen Erfahrungen geprägt. Was alle Sprecher_innen verband war darüber hinaus ein Gefühl – Wut und auch ein Stück Traurigkeit darüber das Jaja Diabi diesen rassistischen Hamburger Verhältnissen im vergangenen Jahr zum Opfer fiel, und wohl auch nicht das letzte Opfer bleiben wird – haben sich die Verhältnisse seit Februar 2016 doch noch einmal verschärft.

Der Wut über diese Umstände Raum zu geben war für die meisten Beteiligten eine sehr positive Erfahrung, und wird sicherlich nicht das letzte Event dieser Art sein.

 

 

…und fand den Tod in Hamburg

Im Kontext des ersten Todesrages von Jaja Diabi entstand, direkt an den Park Fiction angrenzend, ein Gaffiti, in Gedenken an Ihn. Viele Menschen im Stadtteil haben sich sehr über diese Form des Erinnerns und Gedenkens gefreut, doch einigen war es wohl auch ein Dorn im Auge.

Neben den Sätzen: The saddest story of his family, die Erinnerung bleibt und Erinnern heist handeln, gab es auch das Textelement: Er suchte sein Glück in Europa und fand den Tod in Hamburg, in der Obhut des Staates.

Immerhin, sein Glück in Europa zu suchen stößt nicht auf Kritik, der Halbsatz ….und fand den Tod in Hamburg in der Obhut des Staates wurde jedoch übersprüht.

Da das Graffiti ansonsten unbeschädigt ist, kann mensch davon ausgehen das es nicht wahrloser Vandalismus war, sondern ein gezielter Kommentar des Wandbildes.

Das Drogenarbeiter in Hamburg zu Tode kommen und nicht nur wie häufig kolpotiert ihre Kunden, scheint immer noch ein umstrittener Umstand zu sein, und macht deutlich wie wichtig es ist genau an diesem Umstand weiter Aufklärungsarbeit zu leisten.

in diesem Sinne: Say his name – Jaja Diabi

Was tun bei rassistischen Polizeikontrollen? / What to do about racist police controls? / Qu’est qu’il faut faire contre le contrôle raciste de la police?

(english/french version below)

Jetzt endlich: KOP Bremen bieten nochmals ihre beiden Einstiegsworkshops zum Thema rassistische Polizeikontrollen an.

2016-11-22 11.32.22

am Samstag, 04.03.2017

Workshop 1: Zielgruppe: (potenzielle) Zeug_innen, (potenzielle) Betroffene und Interessierte

11 – 14:30 Uhr | Buttclub, Hafenstrasse 126

Kennst Du das? Im Zug oder am Bahnhof, im Park oder mitten in der Stadt – die Polizei kontrolliert nicht-weiße Menschen. Oder Du siehst wie PolizistInnen Menschen schlagen, fesseln und mitnehmen. Du denkst, dass irgendetwas nicht stimmt und Rassismus eine Rolle spielt. Aber vielleicht hat die Kontrolle einen Grund? Vielleicht gab es etwas, was Du nicht mitbekommen hast. Oder vielleicht ist es eine typische „racial profiling“-Situation. Du möchtest eingreifen … aber wie? Du bist unsicher, ob und wie in dieser Situation eingegriffen werden kann. Oder du hast Angst, was passieren kann, wenn du dich mit der Polizei anlegst: Schläge? Verhaftung? Anzeige gegen Dich?

In diesem Workshop thematisieren wir das System rassistischer Polizeigewalt und den alltäglichen Ausnahmezustand für die Betroffenen. Ausgehend von ihren Perspektiven entwickeln wir gemeinsam Schritte praktischer Solidarität.

Anmeldung unter ini-balduintreppe@nadir.org


Workshop 2: Zielgruppe: (potenzielle) Betroffene

15.30– 19:00 Uhr | Buttclub, Hafenstrasse 126

Kennst du das? Im Zug oder am Bahnhof, im Park oder mitten in der Stadt kontrolliert die Polizei dich. Ausschließlich dich. Du denkst dass das kein Zufall ist. Du weißt, dass das ungerecht ist und du glaubst, dass hat etwas mit deinem Aussehen und deiner Hautfarbe zu tun. Du bist dir sicher, dass die Polizeikontrolle rassistisch motiviert ist, aber du weißt nicht, was du (dagegen) tun kannst. Du bist genervt und/oderbefürchtest, dass dir etwas passiert, wenn du dich mit der Polizei anlegst. Du möchtest dich wehren – aber wie?

Wir möchten in diesem Workshop das System rassistischer Polizeigewalt, was u.a. als „racial profiling“ bekannt geworden ist, bearbeiten. Gemeinsam wollen wir dafür Erfahrungen austauschen und Strategien entwickeln, mit denen ihr euch wehren könnt. Das Ziel ist, solidarische Stärke zu vermitteln.

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On Saturday, 04.03.2017

What to do about racist police controls?

Workshop 1: for (potential) witnesses, (potential) victims and everyone interested

11am – 2.30 pm | Buttclub, Hafenstr. 126

Do you know this? In the train or at the train station, in a park or on the street, police is controlling non-white people. Or you see police officers beating and handcuffing someone and taking them with them. You think something’s not right and racism is implicated. But maybe the control has a reason? Maybe there was something you didn’t notice. Or maybe it’s a typical „racial profiling“-situation. You want to intervene … but how? You’re unsure if and how it is possible to interfere. Or you’re afraid of what can happen when you start a fight with the police: Beating? Arrestment? A report against you?
In this workshop, we deal with the system of racist police violence and the consequences it has in the everyday lives of those who are affected by it. Based on their perspectives we develop steps of practical solidarity.

Registration: ini-balduintreppe@nadir.org

Workshop 2: for those who are (potentially) affected

3.30 pm – 7 pm | Buttclub, Hafenstr. 126

Do you know this? In the train or at the train station, in a park or on the street, police is controlling you. Only you. You think, this can’t be a coincidence. You know that this is injust and you think it has something to do with your appearance and your skin colour. You’re sure that there is a racist motivation behind the police control, but you don’t know what to do about it. You’re annoyed and/or afraid that you’ll get into trouble if you start an argument with the police. You want to react against the control – but how?
In this workshop, we want to deal with the system of racist police violence that came to be known as „racial profiling“. Together we want to exchange experiences and develop stategies to fight back. The goal ist to impart strength, solidarity and empowerment.

Registration: ini-balduintreppe@nadir.org

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Qu’est qu’il faut faire contre le contrôle raciste de la police?

Workshop de KOP Bremen

1. Dirigé à : tout(e)s les concerné(e)s

15:30 – 19:00 hrs | Butt-Club / Hafenstr. 126, samedi 04.03.2017

Tu connais l’histoire? La police veut contrôler ton identité dans la gare, le parc ou quelque part en ville. Oui, exclusivement la tienne! Ce n’est pas une coïncidence! Tu sais c’est injuste et tu croix que cela à voir avec ton apparence ou la couleur de ta peau. Tu es sûr(e) que tu es une victime d’un contrôle raciste de la police, mais tu ne sais pas ce qu’il faut faire. Tu t’énerves et tu as peur que la police prenne des mesures contre toi. Tu veux te plaindre mais tu ne sais pas où, avec qui ou comment.
Dans ce workshop on veut élucider ce qu’est le «racial profiling» et le système raciste et violent de la police. On veut partager nos expériences et nos stratégies. Notre cible est de nous solidariser pour être plus fort ensemble!

Enregistrement: ini-balduintreppe@nadir.org
Le workshop est en allemand, mais si tu as besoins de traduction en anglais or français, écris-nous un email