In den vergangenen Wochen hat sich die rein repressive Strategie der Stadt Hamburg in Bezug auf die Drogenarbeiter an der Balduintreppe noch einmal grotesk gesteigert. Mit einem weiteren Zug Bereitschaftspolizei in Warnwesten , die dicht getaktet zu fast allen Tag und Nachtzeiten um die Treppe herum patrolierten hat die Polizeipräsenz einen neuen Höhepunkt erreicht. Damit einher geht die Inszenierung einer Gefahr, die vermeintlich von den sog. Dealern ausgeht. Bei einer solchen Präsenz von Polizei muss es ja ein Problem geben so die offensichtliche Nachricht an die BewohnerInnen des Quartiers.
Stolz verkündet die Task Force Drogen auch am 11.4.18 das sie sehr erfolgreich gegen den Drogenhandel vergeht.
Bei rund 33.000 Kontrollen habe sie immerhin 199 Haftbefehle erwirken können.
nur 0,6 % der Kontrollierten Personen hatten also eine Straftat begangen oder anders herum: bei mehr als 99% aller kontrollierten Personen handelte es sich nicht um Straftäter.
Dieses mit Humor zu nehmen, wie es in den vergangenen Tagen einige Anwohner machten, und die polizeilichen Massnahmen mit Pappschildern zu kommentieren scheint für die Einsatzkräfte schwer auszuhalten. Angesichts der offensichtlichen Wirkungslosigkeit ihres Handelns hätte es der Polizei gut angestanden mitzulachen und die Einsatzstrategie noch einmal vom Grunde auf zu überdenken. Doch weit gefehlt, schon ist eine weitere Aufstockung der Polizeikräfte angekündigt, die sich dann nicht nur gegen die vermeintlichen Dealer sondern auch gegen all Jene richten wird, die es sich herausnehmen, die polizeilichen Massnahmen kritisch zu kommentieren – oder gar im öffentlichen Raum Tischtennis zu spielen und zu grillen, als tobte neben ihnen nicht gerade der Krieg gegen die Drogen.